Flotte Sprüche, wohl intoniert

Posted in Presse on Mrz 11, 2009

Mit anspruchsvollen Arrangements, eingängigen Melodien
und einer ordentlichen Portion Selbstironie begeisterte die oberschwäbische
A-cappella-Comedy-Gruppe „Mannes Sangesmannen“ am Samstagabend das Publikum in
der vollbesetzten Argenhalle in Gestratz. Im schwarzen Anzug, mit lila Plastiktüten in der Hand, marschierten
die vom Gestratzer Männerchor präsentierten Musiker aus Bad Wurzach auf die Bühne. Sie begrüßten
das Publikum mit einem vierstimmig gesungenen „Grüß Gott“ und eröffneten so einen
Abend gefüllt mit flotten Sprüchen, oberschwäbischem Lokalpatriotismus und natürlich guter Musik.
„Ganz ohne a Kapell’ – also a cappella“ trugen sie mit teils hintergründigen, teils überspitzten Texten
ihre Lieder über Lebensgewohnheiten und Sprache ihrer Heimat vor. Der wortgewandte Moderator
Johannes Ott bezeichnete die Gruppe als „Botschafter Oberschwabens“ und überraschte bei einer
Überleitung die verblüfften Gäste mit einem Purzelbaum. Geschickt kombinierten die ehemaligen Klosterschüler des Salvator-Kollegs Volkslied, Evergreen und Renaissance-Madrigal. Mit kleinen Choreographien unterstützten
die Sänger ihre Texte, wobei trotz aller Späße die Intonation nichts zu wünschen übrig ließ.
Wer aber an diesem Abend dachte, er könne unbehelligt die Show genießen, lag falsch. Ob oberschwäbischer
Sprachkurs, Ratespiele oder Massenchor, „Mannes Sangesmannen“ forderten von ihrem Publikum
vollen Einsatz. Auch vor der Lokalprominenz machten sie nicht halt. Das Publikum amüsierte sich köstlich,
als die Gruppe, gemeinsam mit dem Gestratzer Bürgermeisters „Hansi“ Buhmann und seiner Frau,
ein eigenes Heimatlied für die Gastgebergemeinde zusammenschusterte. Aber auch mit Stücken wie dem
„Lied vom Kebabstand“ oder „Soup de masacre – Das Metzelsuppelied“
ernteten „Mannes Sangesmannen“ viel Beifall. Mit tosendem Applaus holte das Westallgäuer Publikum die Musiker
am Schluss noch mehrmals auf die Bühne. Erst nach drei Zugaben durften sie wieder in Richtung
Oberschwaben aufbrechen.

Westallgäuer Zeitung 11.03.09