Sieben Mannsbilder zelebrieren Schlitzohriges

Posted in Presse on Dez 15, 2004

Sieben Mannsbilder zelebrieren Schlitzohriges

SEEKIRCH/ALLESHAUSEN (hnu) Mit „Mannes Sangesmannen“ hat der Seekircher Sportverein am Sonntag ein publikumswirksames Programm in der Federseehalle geboten. Nicht sportliches, sondern viel mehr Lachmuskeltraining war angesagt. Die A-cappella-Sänger überzeugten sowohl stimmlich als auch textlich die Besucher.

Vom Einmarsch der mit Sponsoring-Taschen bewehrten siebenköpfigen Gruppe bis zu erklatschten mehrfachen Zugaben lagen knapp drei sehr kurzweilige Stunden. Diese waren ausgefüllt mit einem witzig-frechen, höchst unterhaltsamen Programm. Musikalisch gekonnt wurde „ganz ohne a Kapell – a cappella“ agiert und umwerfend komisch persifliert.

Das musikalische Spektrum umfasste gängige Melodien der Popmusik bis hin zum französischen Madrigal der Renaissance. Hinter- und Vordergründiges wurde „knitz“ aufbereitet und in urschwäbischer Mundart besungen. Hoher Erkennungswert war durchaus beabsichtigt, nicht nur beim klischeehaften Karikieren der typisch oberschwäbischen Mentalität und ihrer Marotten. Neben Wortspielereien und Anekdoten war auch hochaktuelles Politgeschehen und gut recherchiertes Lokalkolorit im Programm integriert. Nicht nur Letzteres quittierte das Publikum mit viel Beifall. Moderator Johannes Ott sorgte sehr souverän für permanenten Dialog mit dem Publikum, das zum Rätseln und Mitsingen animiert wurde. Auch ein „Reig’schmeckter“ Federseeanwohner aus Hamburg wurde mit Schwäbisch-Lektionen auf dem Laufenden gehalten.

Florian Tobisch parodierte mit unnachahmlicher Gestik und Mimik das gesangstechnisch hervorragende Programm. So erfuhr man etwa vom gar schaurigen Ende der Sau Rosa, die als Metzelsuppe endete. Tragisch auch der chirurgisch bedingte Abbruch der Libido des „Bohle“ (Kater), der derart beeinflusst „etz grad für d´Katz rellat“. Der Begriff „Butzagägeler“ wurde mit einem Purzelbaum eindrucksvoll demonstriert.

Die Akteure, allesamt ehemalige Gymnasiasten am Salvatorkolleg in Bad Wurzach, wurden von ihrem ehemaligen Musiklehrer und Namensgeber der erfolgreichen Gruppe, Manne Gaupp, unter die Fittiche genommen. Inzwischen begeistern die „glorreichen Sieben“ land-auf und landab mit ihrem musikalisch anspruchsvollen Comedy-Programm die Kabarett-Liebhaber. In München haben sie sogar den bayrischen Kleinkunstpreis, „Die goldene Weißwurst“, ergattert. Auch Auftritte bei hochkarätigen Veranstaltungen in der Politik und Wirtschaft be weisen ihren großen Erfolg.

(SZ 15.12.2004)