Man darf Tränen lachen

Posted in Presse on Mrz 18, 2003

Wenn die achtköpfige A-Capella-Gruppe, die sich einst am Bad Wurzacher Salvatorkolleg gefunden hat, humorvolle Blicke auf Oberschwabens Land und Leute richtet, sind die Zuhörer von Anfang an auch Akteure, ob sie nun auf drei zählen, mitsingen oder mithelfen, „Telefonleitungen“ ins Auditorium zu legen. In Eglofs ist der Funke sofort übergesprungen.

„Mannes Sangesmannen“ entfalten ihre Wirkung mindestens genauso stark durch komödiantisches Schauspieltalent und Spontaneität wie durch den Wohlklang und die Bandbreite ihres Chorgesangs vom Volkslied bis zum Popsong. Dabei und bei den mal ironischen, mal hinterfotzigen und durchaus auch mal derben Texten, die munter mit Klischees spielen, den Alltag, Gebräuche, Tierisches, Marotten und auch mal das Publikum auf die Schippe nehmen, bleibt es nicht aus, dass Tränen gelacht werden.
Weil die Sangesmannen so wunderschön ursprünglich-schwäbischen Dialekt schwätzen und singen, können nicht nur Zugereiste („Reigschmeckte“, also Unterländer oder Preußen) etwas lernen: „a Butzagägrlr“ zum Beispiel ist ein Purzelbaum und „Brockala“ sind Erbsen.
Dass „Mannes Sangesmannen“ längst ihre Fangemeinde haben, wurde deutlich beim lauthals geäußerten und gewährten Zugaben-Wunsch nach dem „gloina Mallör“ am besten Stück des Mannes. Da dies schon der zweite Auftritt von „Mannes Sangesmannen“ im Eglofser Dorfstadel war und sie seit dem ersten Mal schon Mitglieder sind im Dorfstadelförderverein, darf man vielleicht hoffen, dass sie wieder kommen.

(SZ Wangen 18.März 2003)