Manneskraft in vollem Saft

Posted in Presse on Dez 7, 2002

Manneskraft in vollem Saft

„Mannes Sangesmannen“ stellten im Kurhaus Bad Wurzach ihre neue CD vor

„Muschdrland“ – wer hört das nicht gerne. Wie es im Muschderländle Oberschwaben zugeht, das wissen die acht Originale von „Mannes Sangesmannen“ ganz genau. Herzzerfetzende Lachorgien und Tränen in den Augen waren nicht zu vermeiden. Im Kurhaus in Bad Wurzach stellte die a Capella-Band ihre neue CD „Muschdrland“ vor.
Wer des Schwäbischen nicht mächtig ist, kann den Auftritt der „Sangesmannen“ eigentlich nur bestaunen. Doch auch das lohnt sich, denn allein ihr Anblick ist schon eine Schau. Ebenso die Gäste, die sich vor Lachen biegen oder gespannt lauschen, um dem Urschwäbischen auf der Bühne folgen zu können. „Bäradreck, bäbbed am Babba seim Babbadeckl ond Brockala bocklad en Boschdbods Brodbox.“ Vornehmes Lachen können sie vergessen, jeder prustet haltlos in die Runde, keiner kann mehr an sich halten. Übermütig und heimatverbunden präsentieren die acht Bad Wurzacher ihr Programm, singen ihre Lieder und erzählen Geschichten. So auch „vom Grafen, der nachts musst auf den Hafen“ und Friedrichshafen damit den Namen gab.
1998 auf dem Abiball des Ersten der heutigen Sangesmannen entstand die Idee zu einer Band. Sofort wurde sie begeistert angenommen. Kleinere Auftritte folgten, auch Konzerte im Neuen Schloss in Stuttgart und bei der Landesregierung. Auf den Kleinkunstbühnen sind die „Sangesmannen“ inzwischen bestens bekannt. Ministerpräsident Erwin Teufel hielt gar eine Ansprache für die Aufzeichnung ihres Videobandes. Und auch zur Präsentation der neuen CD „Muschdrland“ war die Politprominenz nun in großer Anzahl sehr gerne nach Bad Wurzach gekommen.
Manne Gaupp ist der musikalische Leiter der „Sangesmannen“ und verantwortlich für die Texte. „Ohne Manne geht nix!“ behaupten Florian Tobisch, Phillip Alexa, Uli Hones, Thomas Bodenmüller, Alexander Stützle, Johannes Ott und Serkan Karaman, der Oberschwabe mit türkischer Abstammung. Er nimmt seine Landsleute auf die Schippe, parodiert im „Kebab-Lied“ den Umgang mit der gleichnamigen Speise.
Die neue CD ist typisch für die „Mannen“. Hintergründig und witzig gestaltet, bewegt sie sich musikalisch zwischen Renaissance, Volkslied und Popsong. Entstanden ist die CD live beim Konzert in Amtzell im Oktober 2002. Ein „Muschdrbuch“ liegt der CD bei, samt Tapetenmustern der 60er und 70er Jahre und schwäbischen Texten – auch zum herunterkopieren am PC. Weil die Sangesmannen aber erst komplett sind wenn man sie auch sieht, ist auf der CD ein Videoclip hinterlegt.

Helga Wiechert

Südkurier, 07.12.02