A-Cappella-Chor gibt Schwäbischunterricht

Posted in Presse on Nov 2, 2010

(Rottenacker/is) Als Highlight des Wintersemesters der Vhs gastierte die A-Cappella-Gruppe „Mannes Sangesmannen“ in der Rottenacker Festhalle. Die sieben Sänger aus Bad Wurzach begeisterten die 250 Zuschauern mit ihren hintergründigen schwäbischen Texten, Wortspielereien und ihren tollen Stimmen.

Mit ihren oberschwäbischen Texten, dem „Dialekt Gottes“, beleuchteten die „Mannes Sangesmannen“ Alltagssituationen und Eigenheiten ihrer Landsleute. Das Schicksal von zehn Stuttgartern, die ihren „Wasserspeicher“ – den Bodensee – besuchen, besangen sie ebenso wie eine Schneckenjagd bei Vollmond oder die Schnakenplage nachts im Bett.

Fragen an Bürgermeister

Die Neufassung von „Auf der schwäbischen Eisenbahn“, bei dem der Bauer keine Fahrkarte bekommt, weil der den Automat nicht bedienen kann, der Zug zu spät kommt und das Rauchen auf dem Bahnsteig verboten ist, war ebenfalls Teil des Repertoires wie ein Rottenacker Heimatlied. Als Textvorlage dienten den Sängern die Antworten aus Fragen, die sie Bürgermeister Karl Hauler gestellt hatten. Dieser musste beispielsweise wissen, wem die örtliche Kirche geweiht ist, wie der Pfarrer heißt, was den Charakter der Rottenacker ausmacht und wo sich die Rottenacker am liebsten aufhalten.
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Als „Turnerweiber“ zogen die Sänger ihre Jacken aus, stülpten die Hosen hoch und setzten sich Perücken auf und zeigten so, wo die Frauen der Gemeinde einmal in der Woche abbleiben. Immer wieder wurden die Schwäbischkenntnisse der Zuschauer getestet, etwa bei dem Lied mit schwäbischen Blumennamen oder zahlreichen Wörtern mit B, die erst nach mehrmaligem wiederholen verstanden wurden. Zum Thema Stuttgart 21 und der „Liebe“ zu den Unterländern regten die Sänger an, nicht nur den Bahnhof sondern gleich die ganze Stadt zu versenken.

Schwäbische Zeitung Online, 01.11.2010