A herzliches Grüß Gott, liabe Leit

Posted in Presse on Dez 13, 2007

Nichtschwaben taten sich leicht schwer bei der Vorstellung der neuen CD der oberschwäbischen a capella-Boygroup „Mannes Sangesmannen“. Doch zum Glück war nur eine Nichtschwäbin im ausverkauften Bad Wurzacher Kurhaus, ein weiblicher Fan aus Mainz.

Da hatte es die 13-jährige Laura schon etwas leichter, sich mit dem „Frontman“ der Sangesmannen, Johannes Ott, mehrfach zu unterhalten. Schließlich wohnt sie in „Wuza“ (Bad Wurzach). In diesem „Wuza“, beziehungsweise im Schülerchor der katholischen Klosterschule Salvatorkolleg Bad Wurzach, lernten sich die sieben Mundartsänger Johannes Ott, Alexander Stützle, Thoams Bodenmüller, Uli Hones, Manfred Gaupp, Serkan Kahraman (geboren in Bad Waldsee) und Florian Fischer kennen. Manfred Gaupp und Florian Tobisch gehören heute dem Lehrkörper des Gymnasiums an.

Die glorreichen Sieben

Seit 1998, dem Entstehen der Gruppe „Mannes Sangesmannen“, also der singenden Männer um ihren Leiter Manfred (Manne) Gaupp, ist der Weg der glorreichen Sieben mit Erfolgen gepflastert. Erster Auftritt beim Abiball 1998 mit nur zwei Stücken im Repertoire. Ein Jahr später beim nächsten Abiball gab?s schon ein Liedchen mehr. Dann, 2000, die erste CD „Gruibaschmaus und Ohraschmalz“, mitfinanziert im sicheren Glauben an den Erfolg vom Landkreis Ravensburg. Dann Aufritt beim Neujahrsempfang der Landesregierung, Auftritt beim Neujahrsempfang der IHK in Biberach, Tour durch Oberschwaben und den Rest Baden-Württembergs. Selbst Auftritte im benachbarten Bayern, im französischen Colmar und im europäischen Brüssel standen an. Es folgten Live-Auftritte im SWR und auch namhafte Firmen wie Hymer, EnBW, Liebherr, Ratiopharm, die Deutsche Telekom und das WOCHENBLATT Ravensburg engagierten „Mannes Sangesmannen“ für Auftritte.
Bei der zweiten CD-Präsentation „Muschdrland“ im Wurzacher Kursaal freuen sich die Sangesmaannen über den begeisterten Beifall der Landesminister Köberle und Müller, einiger Landtags-, Bundestags- und Europaabgeordneten sowie von Kabarettist Manfred Hepperle und Heimatforscher Berthold Büchele.

Die „Goldene Weißwurst“

Ihre erste Auszeichnung bekamen „Mannes Sangesmannen“ 2003 in München: Die „Goldene Weißwurscht“. 2004 gewannen sie den Wettbewerb „ESart“, ausgeschrieben von der Kreissparkasse Biberach und im Frühjahr 2005 dann „sensationell“ der erste Platz beim Kleinkunstpreis Baden-Württemberg.
Im September 2004 hatten die Sangesmannen ihren ersten Fensehauftritt bei den Heimattagen Baden-Württemberg, übertragen vom SWR. Zudem arbeiteten die Mundartsänger an einer Fernsehdokumentation über das schwäbische Volkslied mit, die im Januar dieses Jahres ausgestrahlt wurde.

„Eigmachds aufgweggd“

Das neue Programm beziehungsweise die neue CD „Eigmachds aufgweggd, Aufgwedds eigmachd“ beschäftigt sich mit oberschwäbischem Althergebrachten. Gleichzeitig sollen aber auch die Auswirkungen des modernen Lebens auf die Traditionen beleuchtet werden. Dass die ehemaligen Klosterschüler dabei manches, fast schon im Regal vergessene Eingemachte wieder „aufwecken“ und dass es dabei zwangsläufig ganz aufgeweckt auch ans Eingemachte geht, erklärt den Titel der neuen CD.
Den Spagat zwischen früher und heute, zwischen alt und modern, soll auch die Wahl der
verwendeten Melodien ausdrücken. Zwischen klassischem Doppelquartett und moderner
a cappella-Gruppe singen die Sangesmannen Stücke vieler Epochen – angefangen von klassischen Stücken über Volkslieder bis zu zeitgenössischen Popsongs. Dabei wählen „Mannes Sangesmannen“ die Melodien nicht nur nach musikalischen Gesichtspunkten aus. Oft besteht auch eine Beziehung zwischen dem Originaltext und dem oberschwäbischen Text.

Botschafter des Dialekts

Die Texte sind oberschwäbisch, weil sich „Mannes Sangesmannen“ als Botschafter des Oberschwäbischen und des Dialekts an sich verstehen. Sie sehen in der Vielzahl der Regionen und Dialekte in Deutschland einen Reichtum, den es zu erhalten gilt. Dieses kulturelle Engagement ist auch der Grund, warum die neue CD von den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken und vom Landratsamt Ravensburg finanziell und logistisch unterstützt wird.

Alte schwäbische Küche

Altes „Eigmachdes“ wieder aufzuwecken, das versuchen die Sangesmannen auch im aufwendig gestalteten CD-Book-let. Hier finden sich zu jedem Lied alte, heute wenig gebräuchliche Kochrezepte, die so vor dem Vergessen bewahrt werden sollen. Auch hier haben „Mannes Sangesmannen“ manche lesens- und kochenswerte Kuriosität entdeckt. Und wer wollte nicht schon immer wissen, wie man Ziegeneuter zubereitet?
Und wo gibt?s diese neue CD zu kaufen? Im Modehaus Michelberger, Bad Wurzach, im dortigen „der buchladen“, im Kaufhaus Ott, Wolfegg, bei Elektro Fink in Grünenbach-Schönau (bei Isny), bei „Wohnaccesoires Wieland“ in Bad Waldsee, im Haus St. Katharina, Leutkich, und bei „Isny Marketing“, in – na wo wohl? – in Isny. Der Preis der CD: 14 Euro.

Wochenblatt, 13. Dezember 2007