Ein Sangesmann geht auf Brautschau

Posted in Presse on Apr 10, 2007

OTTERSWANG (sz) Mit einem schwäbischen „Grüaß Gott“-Lied auf den Lippen zogen sieben wackere „Mannes Sangesmannen“ im Gänsemarsch auf die Bühne der Otterswanger Festhalle. Das Frühlingsfest des Liederkranzes Otterswang nahm seinen Anfang.

Dem musikalisch und mundartkünstlerisch noch harmlosen Beginn folgte von „Mannes Sangesmannen“ ein Feuerwerk kabarettistisch umrahmter musikalischer Geschichten, deren Witz und treffende Ironie die Besucher des Auftaktkonzerts zum Frühlingsfest des „Liederkranz Otterswang“ begeisterten. Mit einer Mimik, die an Mr.Bean erinnert, beschrieb Johannes Ott in Wurzacher Schwäbisch den Leidensweg des Schweines, der mit der Metzelsuppe endet, und den Kampf der Fliege mit dem fleischfressenden Sonnentau, dem die Sangesmannen ein Lied widmeten.

Ein Heimatlied entstand flugs auf der Bühne, als dem Saal entlockte Begriffe über Otterswang spontan in eine Melodie eingewoben wurden. Herhalten musste auch ein Berliner Ehepaar, das einige urschwäbische Wörter in gestelztes Hochdeutsch übersetzt bekam. Was „butza“ alles bedeuten kann, war in einem Quodlibet versteckt. Die Melodie „Wahre Freundschaft darf nicht wanken“ erhielt einen Text, der nur aus Schimpfwörtern bestand, und einer der frühlingsgestimmten Sangesmannen ging im Saal auf Brautschau – und wurde fündig! Die A-capella-Gruppe bewies an diesem erheiternden Abend eindeutig, dass sie den „Kleinkunstpreis Baden-Württemberg 2005“ zurecht erhalten hatte.

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(Schwäbische Zeitung, 10.04.2007)