„Mix aus Mimik und Gesang begeistert“ – Konzert in Wald

Posted in Presse on Mai 25, 2002

Konzert: Mix aus Mimik und Gesang begeistert

WALD (sz) – Zwei Stunden besten Klamauks erlebten rund 50 Zuschauer am Samstag in Kreutners Gerätehalle. Die A-Capella-Gruppe „mannes sangesmanne“ aus Bad Wurzach bot mundartliche Kleinkunst, die durch Texte, Mimik und Gestik für strapazierte Lachmuskeln sorgte.

Von unserer Mitarbeiterin
Anthia Schmitt

„Fühlet ihr euch net a bissle wie Oberschwoba?“, wollte Ansager Johannes Ott als erstes von den hohenzollerischen und damit – aus seiner Sicht – preußischen Waldern wissen. Prompt mussten diese zunächst eine „komplizierte“ Aufgabe lösen, bevor sie in den Genuss der Oberschwaben-Hymne mit dem Refrain „Schwob sei isch a Gnad“ kamen.
Auch für das 50-Jahr-Jubiläum des Landes hatten die sechs jungen Sänger – alle stammen aus dem Schulchor des katholischen Salvator-Kollegs in Bad Wurzach – unter der Leitung ihres Musiklehrers Manfred Gaupp ein Lied bereit, in dem der Ministerpräsident so allerhand „einzusehen“ hatte.
Von „Reig’schmeckten“, „Oisen“, „Metzelsupp“ oder „Stenkerkäs“ war beispielsweise in witziger Grachmusikoff-Manier die Rede, und unter dem Titel „Sonnentaublume frisst Fliege“ kam es gar zu einem gesungenen Drama in drei Akten.
Äußerst amüsant bezogen die Sänger ihr Publikum ins Programm ein und bewiesen bei Zurufen spontane Schlagfertigkeit. So mussten die Zuhörer beim „B-Lied“ den Text „Bäradreck bäbt am Babba seim Babbadeckel“ einstudieren oder auf ein Zeichen mit „eins, zwei, drei-Rufen“ den Takt vorgeben, was erwartungsgemäß zu Pannen und viel Gelächter führte.
Einen schweren Stand hatten die wenigen Nicht-Schwaben unter den Gästen, denn sie mussten sich schon sehr konzentrieren, um wenigstens einen Bruchteil der Texte und Ansagen zu verstehen. Trotzdem amüsierten auch sie sich aufs Beste, so dass am Ende des Programm mit rhythmischem Applaus und anerkennendem Pfeifen Zugaben gefordert wurden.
Mit dem „Lied vom Katzenbohle“ und dem Wehgeschrei eines kuchensüchtigen Ehemannes, der „sei Bimberle an d‘ Schranklad“ geschlagen hat“ – frei nach der Musik von „The Lion sleeps tonight“ endete der ausgesprochen erfrischende Abend, der nicht zuletzt auch von den Ansagen und Überleitungen der Bad Wurzacher Künstler lebte.

SZ 27.05.02